Ressourcenmanagement für den 4. Dezember 2008

Guten Tag alle miteinander! Durch meine letzten Kolumnen haben wir gelernt, wie wir ein Deck effizient zusammenstellen, indem wir die Faktoren Kartenvorteil & Qualitätsvorteil integrieren. Folgedessen haben wir uns an dem ersten Deck versucht, dem Kettenburner. Heute lernen wir einen weiteren Faktor kennen: Ressourcenmanagment!


Als Ressourcen bezeichnen wir alle vorhandenen Aktionen, die wir im Laufe des Spiels anwenden können. Doch da wir das Thema Kartenvorteil & Qualitätsvorteil schon durchgekaut haben, wenden wir uns heute ausnahmsweise nicht nur den Karten zu, sondern auch den Lebenspunkten!








Zunächst einmal stellen wir uns die Frage: Wie wollen wir gewinnen? Wollen wir die Lebenspunkte des Gegners auf 0 senken? Wollen wir lieber durch Exodia, die Verbotene gewinnen? Oder wollen wir den Gegner eher mit Deckdestruction (wenn er keine Karten mehr ziehen kann) besiegen? Das Metagame von heute beweist es, dass fast jeder Spieler darauf aus ist, die gegnerischen Lebenspunkte auf 0 zu bringen.


Viele von uns, und ich muss gestehen, auch ich mache noch oft diesen Fehler, vergessen bei dem Deckbau die Lebenspunkte, die wir zur Verfügung haben. Auf was will ich hinaus? Die dreifache Ausführung von Feierliches Urteil findet im heutigen Metagame noch häufig einen Platz in den Decks vieler Spieler. Gerade Feierliches Urteil ist eine gefährliche Karte, die – falsch angewendet – einem das Spiel kosten (Vorsicht, Wortspiel!) kann. „Zahle die Hälfte deiner Lebenspunkte…“ Dieser Satz hat es in sich, denn zu Beginn eines Spiels ist es nicht gerade Ratsam, 4000 Lebenspunkte zu bezahlen. Feierliches Urteil ist eine Konterfallenkarte, die gekonnt eingesetzt werden muss und daher einiges an Übung abverlangt.


Leider gibt es keine Anleitung dafür, wann ich ein Feierliches Urteil einsetzen muss. Diese Erfahrung muss jeder selbst sammeln. Der Gegner, welcher ein Lightlorddeck spielt, aktiviert die Karte Schwerer Sturm. Wir haben 2 verdeckt liegende Feierliches Urteil – Karten liegen. Aktivieren wir unsere Konterfallenkarte und negieren somit seinen Schweren Sturm? Schwierige Situation, wir müssten alles analysieren, das heißt: Wie viele Handkarten hat mein Gegner? Wie viele Monsterkarten hat mein Gegner? Wie viele Zauber- & Fallenkarten hat mein Gegner? Das sind einige Punkte, die hier zu beachten wären, doch noch längst nicht alle.


Seelennehmer, eine Secret Rare aus GLAS, hat den Effekt, dass ihr ein offenes Monster eures Gegner zerstören dürft. Folgedessen bekommt euer Gegner ganze 1000 Lebenspunkte gutgeschrieben. In einigen Situationen kann man mit dieser Karte zum alles entscheidenden, finalen Schlag ausholen, jedoch kann sie total unnütz auf unserer Hand vergammeln. Wenn unser Gegner ein offenes Monster auf seiner Spielfeldseite besitzt, sollen wir Seelennehmer sofort aktivieren und anschließend seine Lebenspunkte direkt angreifen? Oder sollten wir lieber mit unserem Monster angreifen und sparen uns unsere Zauberkarte für stärkere Monster? Meiner Meinung nach ist letzteres die bessere Aktion.


Nun wenden wir uns den Lebenspunkten ab und widmen uns den Monsterkarten wieder! Spezialbeschwörungen sind immer spitze, denn wir dürfen in einem Spielzug so viele Spezialbeschwörungen wie möglich durchführen und umgehen daher einem der grundsätzlichen Spielprinzipien von Yu- Gi- Oh!, nämlich, dass wir nur eine Normalbeschwörung pro Runde durchführen dürfen.


JEDE Karte, die euch folglich problemlos eine Spezialbeschwörung garantiert bringt euch einen Vorteil! Nicht unbedingt Kartenvorteil, doch in jedem Fall einen Vorteil im Ressourcenmanagement. Dies ist einer der Gründe, warum das derzeitige Kin- Tele DaD Deck so konstant die Turnierszene beherrscht.


Das Kettenburner- Deck, welches ich letztens erläutert habe, ist vom Aufbau des Ressourcenmanagements ein eigenes Kapitel: Der Kartenvorteil rückt quasi in den Hintergrund und überlegtes Ressourcenmanagement steht im Vordergrund. Aufgrund der vielen Karten am Spielfeld und auf der Hand des Gegners wird dieser „bestraft“ durch Karten wie z.B. Verborgenes Geschütz.


Ähnlich verhält es sich in anderen Themendecks, wie z.B. einem Exodia- Deck: Indem wir versuchen, unser Deck so schnell als möglich aufzuziehen, ist es uns herzlich egal, ob wir dem Gegner durch Karten wie Emporkömmling Goblin Lebenspunkte schenken.


Jetzt kommen wir zu einer Karte, die zu damaliger Zeit nur einmal erlaubt war, die Rede ist von Truppen im Exil! Truppen im Exil haben den Effekt, dass sie ein Monster des Gegners zerstören kann, wenn man sie selbst als Tribut anbietet. Auf dem ersten Blick erscheint es uns so, als ob wir „nur“ ein Monster des Gegners zerstören können, doch falsch! Wenn wir ein bischen umdenken, können wir Truppen im Exil beschwören, damit ein Monster des Gegners angreifen (z.B. einen Sündenbock) und danach den Effekt aktivieren, um somit 2 Monster anstatt nur ein Monster zu zerstören.



Wie ihr sehen könnt, ist auch dieser Faktor – wie auch jeder andere Faktor – nicht zu unterschätzen. Bedenkt in Zukunft eure Spielweise, eure vorhandenen Ressourcen und riskiert auch evtl. ein bischen Schaden, um diesen Nachteil zu euren Vorteil umzuwandeln.


In meiner nächsten Kolumne geht es um folgendes Thema: Death Draw! Wie kann ich es verhindern, dass ich Karten ziehe, mit denen ich momentan nichts machen kann? Was sind überhaupt Death Draws?


Ich hoffe, meine heutige Kolumne hat euch gefallen und ich freue mich schon wieder auf nächstes mal, danke!



Dominik Taucher
Alias
Exodiaspieler

Juhu, ich wollte mich gerade dem Ressourcenmanagement annehmen, bin jetzt aber unsicher. Wird er noch überarbeitet (siehe Überschrift) oder...?

Da keiner etwas dagegen gesagt hat, ist dieser Artikel fertig, kann also schon Online gestellt werden, danke